Auslobung Wiener Rupert-Riedl-Preis 2023

Liebe Studis!

wir möchten euch gerne darauf aufmerksam machen, dass der Club of Vienna dieses Jahr wieder den

WIENER RUPERT-RIEDL-PREIS 2023

auslobt. In den eingereichten Arbeiten muss ein Bezug zur evolutionären Erkenntnistheorie ersichtlich sein, als deren Begründer Rupert Riedl gilt. Arbeiten, die neue oder kritische Zugänge zu evolutionstheoretischen Ansätzen aufgreifen, sind gleichermaßen willkommen. Gefördert werden theoretische und praxisbezogene Arbeiten aus den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie den Natur- und Technikwissenschaften.

Wir bitten interessierte NachwuchswissenschafterInnen, ihre Bewerbungsunterlagen in Pdf-Format bis zum 30. Juni 2023  an sekretariat@clubofvienna.org  zu senden.

Kriterien der Preiswürdigkeit
– Verankerung in der Evolutionstheorie
– Interdisziplinarität
– gesellschaftliche Relevanz
– wissenschaftliche Exzellenz

Der Club of Vienna wendet sich mit den Preis vor allem an den wissenschaftlichen Nachwuchs in den jeweiligen Disziplinen. Die Arbeiten können in deutscher und englischer Sprache verfasst sein und dürfen nicht älter als drei Jahre sein (ab 2020). Arbeiten, die bereits einmal eingereicht wurden, können kein zweites Mal berücksichtigt werden.

Preisgeld und Jury
Die Höhe des Preisgeldes beträgt 1.000 Euro.
Die Forschungsarbeiten werden von einem ExpertInnenkreis begutachtet. Die Entscheidung der Jury findet unter Ausschluss des Rechtswegs statt.

Einzureichende Unterlagen
– Forschungsarbeit (Diplom-, Masterarbeit, Dissertation, Habilitation)
– Zusammenfassung der Forschungsarbeit auf 1-2 Seiten in deutscher Sprache
– Beurteilung der Arbeit
– Lebenslauf der Bewerberin bzw. des Bewerbers

Die Informationen zur Preisausschreibung sind auch auf unserer Homepage abrufbar:
http://www.clubofvienna.org/wiener-rupert-riedl-preis/bewerbung/

Meinungen zur aktuellen Zufriedenheit mit den Aufenthalts-, Freizeit-, und Lernmöglichkeiten im und um das NIG herum

Liebe Studis!

Im Rahmen eines Unikurses des Masterstudiums Geography Global Change
and Sustainability versuchen Studierende dieses Studiengangs sich für eine Verbesserung der Studi-Möglichkeiten im und um das NIG herum einzusetzen.Vor allem
planen sie eine Outdoor-Area entstehend durch einen verkehrsberuhigten
Bereich vor oder hinter dem NIG.
Hierfür benötigen sie ein paar Meinungen zur aktuellen Zufriedenheit mit
den Aufenthalts-, Freizeit-, und Lernmöglichkeiten im und um das NIG
herum.
Es würde uns sehr freuen, wenn ihr an dieser Umfrage teilnehmt, damit
wir möglichst viele verschiedene Rückmeldungen bekommen.

Hier der Link: https://forms.gle/5jZ6pVHdHKf2Ciwn7

Verein Wiener Jugenderholung 

Der Verein Wiener Jugenderholung sucht für den Sommer 2023 nach motivierten Mitarbeiter*innen, die in der Umsetzung der Kinder- und Familienurlaube unterstützen.

Kurzinfo
Verein Wiener Jugenderholung


Kinderurlaub
Für Wiener Kinder im Alter von 7 – 14 Jahren, unabhängig vom Einkommen der Eltern.
Die Urlaube dauern ein oder zwei Wochen und finden in Österreich statt.
Gruppengröße: 24 – 95 Kinder, Teamgröße 5 – 18. Eine Betreuerin zuständig für 10 – 12 Kinder.
Aufgaben: Tagesablauf, Alltagsroutine, altersadäquate Freizeitgestaltung, Teambesprechungen.
Aufsichtspflicht über die Kinder!


Familienurlaub
Für einkommensschwachen Wiener Familien, pro Familie zwei Erwachsene und Kinder im Alter
Von 0 – 18 Jahren.
Die Urlaube dauern 8 Tage und finden in Österreich statt.
Gruppengröße: 8 – 12 Familien (40 – 45 Personen), 2 Reisebegleiterinnen.

Aufgaben: Programmgestaltung, Spielen, Ausflüge organisieren, Ansprechperson für Eltern und Quartiergeberinnen.
Keine Aufsichtspflicht über die Kinder!
Mitarbeit
Bezahlung: € 2.470,05 Brutto-Monatsgehalt (das sind netto ca. € 1.330,- für 15 Tage).
Dienstplan, Anstellung, 60 Stunden pro Woche, innerhalb von 7 Tagen ein Tag frei.

Voraussetzung: (in) Ausbildung im sozialen / psychosozialen / pädagogischen Bereich.

Gemeinsames arbeiten mit Studienkolleginnen, Freundinnen, Arbeitskolleg*innen je nach freien Plätzen möglich!
Bitte bei der Bewerbung sagen!

Bewerbung
per Mail an kanzlei-wij@ma11.wien.gv.at
Kontakt
+43 1 4000 90860
kanzlei-wij@ma11.wien.gv.at
http://www.wijug.at
Insta: verein_wijug

Informationsveranstaltung über den Westsaharakonflikt

Der Informationsabend soll zur umfassenden Auseinandersetzung mit politischen Konflikten und Kriegen die außerhalb der öffentlichen und medialen Berichterstattung und Wahrnehmung stattfinden, aufklären. Inhaltlich wollen wir unter Anderem den Alltag in den Camps, die Rolle der Frau, die Ressourcenausbeutung, sowie den historischen und politischen Kontext thematisieren.

Mitmachen: Studieren-Probieren

Viele von euch kennen „Studieren Probieren“ schon. Auch für dieses Semester bitten wir um eure Mitarbeit!

* Was ist Studieren Probieren Studieren

Probieren wird von der ÖH Bundesvertretung organisiert. Wir bieten zusammen mit Studienvertretungen, Studierenden und Hochschulen bundesweit Schnuppertermine für alle Bachelor- und Diplomstudienrichtungen an. Für Studieninteressierte ist die Teilnahme kostenlos. Die Teilnehmer_innen werden dabei von Studierenden in eine Lehrveranstaltung mitgenommen. Davor und danach gibt es eine kurze Fragerunde oder eine Führung über den Campus. Dafür brauchen wir eure Mithilfe! Außerdem gibt es für jeden Termin ein Honorar von 34€ auf Werkvertragsbasis für die Betreuer_innen.

* Ablauf

Um einen Termin anzubieten, müssen sich Betreuer_innen einmalig registrieren. Über den Account kann man dann die Terminvorschläge eintragen. Hier der Link dazu: https://www.studierenprobieren.at/registrieren/

WICHTIG: An einigen Hochschulen (vor allem Fachhochschulen) gibt es Koordinator_innen vor Ort, siehe -> https://studierenprobieren.at/koordination/ Wenn ihr an einer dieser Hochschulen studiert und Termine anbieten wollt, meldet euch bei der zuständigen Kontaktperson.

* Deadlines:

Bitte schickt uns eure Termine nach Möglichkeit bis 18. März 2023! Termine danach können wir nur noch für Studienrichtungen akzeptieren, für die es noch keine Termine gibt.

Einreichfrist: nach Möglichkeit bis 18. März 2023. Alle Termine, die bis zum Anmeldestart online sind, werden erfahrungsgemäß besser geklickt.

Anmeldestart für Teilnehmer_innen: 20. März 2023

Terminzeitraum 15. April bis 15. Juni

Wir stellen ab dem 31. 05. keine Termine mehr online.

* Terminauswahl

Aus organisatorischen und budgetären Gründen kann nicht jeder angebotene Termin online gestellt werden. Damit die Termine für die Teilnehmer_innen möglichst interessant sind, haben wir eine FAQ zu dem Thema gestaltet. Wir bevorzugen Termine, die diesen Anforderungen entsprechen: https://www.studierenprobieren.at/faq/fuer-betreuer-innen/terminvorschlag-und-auswahl/

Termine von Studienrichtungsvertretungen bevorzugen wir natürlich! 🙂

* Gesuchte Termine

Hier findet ihr die Liste mit gesuchten Terminen/Studienrichtung: https://www.studierenprobieren.at/kontakt/gesuchte-termine/

Achtung! Bis zum 18. März ist es sinnvoll, Termine einzutragen auch wenn das Kontingent schon erfüllt ist. Danach bitte nur auf Nachfrage, um euch unnötige Arbeit zu sparen.

Wir würden uns über zahlreiche Termine in vielen verschiedenen Studienrichtungen sehr freuen!

Aktionsmonat März

Punschstand 31.01.2023

Mentoring-Programm Uni-Freunde

Was tut die IG BiWi eigentlich?

Was tut eigentlich deine Studienvertretung so das liebe lange Semester? Wozu braucht es das überhaupt?

Wir haben für euch einmal ausgerechnet, was die IG BiWi eigentlich so im Wintersemester 2020 getrieben hat (Wir haben auch die Sommerferien dazu genommen, in denen wir zwar etwas weniger aktiv sind, aber trotzdem auch immer erreichbar zu sein versuchen, die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum von Juli 2020 bis Februar 2021)


In diesem Zeitraum haben wir in der Studienvertretung 537 Mails geschrieben, 36 Facebook und 20 Instagram Anfragen beantwortet. Vor allem in unseren Mails beantworten wir viele Fragen zum Studium, gehen auf Probleme von Studierenden ein, leiten euch an die korrekten Stellen weiter, die euch bei euren Problemen behilflich sein können, schlichten Konflikte, kommunizieren mit anderen Studienvertretungen über gemeinsame Projekte oder organisieren für euch Workshops und Veranstaltungen. Wenn wir E-Mails bekommen mit wichtigen Informationen für euch, dann posten wir diese auch immer auf Facebook, Instagram und auf unserem Blog.

Das vergangene Semester haben wir euch 26 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Workshops und 3 Jobausschreibungen weitergeleitet. Wir wollen sehr gerne daran arbeiten, euch noch viel mehr Jobausschreibungen zukommen zu lassen und sammeln auch bereits seit einiger Zeit Seiten, auf denen Jobs für BiWi Studierende ausgeschrieben sind, um diese dann auf unserem Blog zu veröffentlichen.


Beiträge posten, E-Mails beantworten, auf Fragen eingehen, das tun wir immer alles während unseren Journaldienste. Von denen gab es im vergangen Semester insgesamt 64 Stunden. Welche Veranstaltungen wir teilen wollen oder selber organisieren, welche Projekte wir fördern, welche Fragen von Studierenden wir alle gemeinsam besprechen müssen, all diese Dinge und noch viel mehr klären wir in unserem Plenum, von dem es letztes Semester 34 Stunden gegeben hat. Größere Projekte, an denen sich nicht unbedingt alle beteiligen möchten, werden dann in sog. Arbeitsgruppen erledigt. Die Arbeitsgruppe zur UG Novelle zum Beispiel hat letztes Semester über 30 Stunden in Anspruch genommen, in denen wir Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, den offenen Brief, Aussendungen und auch Demobesuche getätigt und organisiert haben.


Die IGBiWi vertritt euch auch in verschiedenen Konferenzen und Kommissionen. Wir haben über 25 Stunden in Konferenzen und Kommissionen teilgenommen. Darunter gehört die Fakultätskonferenz und die Studienkonferenz. In der Fakultätskonferenz sind Studierende, Personen aus dem Mittelbau und Lehrende aus den Studienrichtungen der Psychologie, Philosophie, Lehramt Psychologie, Philosophie und Bildungswissenschaft. In der Studienkonferenz wird die Lehrplanung für die kommenden 2 Semester besprochen.


Wir haben es auch zu unserer Aufgabe gemacht, euch interessante Veranstaltungen zu verschiedenen Themen anzubieten. Wir haben letztes Semester 5 Veranstaltungen organisiert. Darunter gehört das Seminarwochenende, die Bücherbörse im Herbst und die semsterübergreifenden Workshops von queer_topia* und ZARA Zivilcourage.
Seit dem Wintersemester 2020 haben wir einen eigenen Discord Server auf dem die wöchentlichen Plena und Journaldienste stattfinden. Er soll für Studierende auch eine Plattform für sowohl privaten als auch unitechnischen Austausch sein.
Wir haben in diesem Zeitraum auch 6 Projekte gefördert, zum Beispiel:

Raritätenprogramm: Eine 10-köpfige Gruppe, die schaustellerisch auf die jetzige prekäre Lage von Künstler:innen aufmerksam macht.

Studieren Ohne Grenzen: Dieses Projekt unterstützen wir schon seit einigen Jahren. Hier wird ein Stipendienprogramm in Kolumbien umgesetzt, bereits seit Februar 2018 können somit an bedürftige Schulabsolvent:innen, die sich mit einem gemeinnützigen Projekt bei Studieren ohne Grenzen bewerben, ein Stipendium erhalten. Der Verein hat auch zum Ziel, die dortige Bildungsinfrastruktur für Student:innen zu verbessern, wie beispielsweise die Universitätsbibliotheken mit dringend benötigten Büchern auszustatten.


Am Anfang des Wintersemesters 2020 hatten wir das Glück und konnten noch gemeinsam auf Seminarwochenende fahren. Wir haben 7 neue Leute bei der IGBiWi begrüßt. Wir haben 55 Stunden gemeinsam an neuen Konzepten und Ideen für die kommenden Semester gearbeitet. Gemeinsam haben wir uns auf die kommende ÖH Wahl vorbeireitet um euch wieder für die nächste Periode bestmöglichst zu vertreten.


Dies alles haben wir letztes Semester geschafft, doch unsere Handlungsmöglichkeiten sind noch viel größer, wenn wir an unsere Kapazitäten stoßen, dann sind dies nämlich die zeitlichen Kapazitäten, die uns aufhalten. Je mehr Menschen sich an der IGBiWi beteiligen, um so mehr können wir gemeinsam bewegen und organisieren. Wir sind eine offene, basisdemokratische Gruppe, die sich ganz klar an unseren Grundsätzen entlang in ihrer Arbeit orientiert.

Unsere Grundsätze sind handlungsleitend für uns, diese kannst du hier nachlesen: https://igbiwi.wordpress.com/grundsaetze/

Wenn du dich mit unseren Grundsätzen identifizieren kannst und Lust hast, Studienvertretungsarbeit zu machen, dann freuen wir uns, wenn du dich bei der IGBiWi einbringen möchtest! Du kannst einfach zu unserem nächsten Plenum vorbei kommen, das findet am Mittwoch, 14.04. um 18:30 Uhr auf Discord statt. Wie du dich im Discord Server anmelden kannst und wo du uns dann findest, siehst du hier: https://igbiwi.wordpress.com/die-ig-biwi/254-2/


Wir freuen uns auf euch!


Eure IGBiWi

Die IG Bildungswissenschaft organisiert für euch einen gratis Zivilcourage Workshop mit dem Verein „ZARA – Zivilcourage“. Jetzt anmelden und Plätze sichern!
Schreibt uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Zivilcourage Workshop“ an ig.biwi@univie.ac.at

Wann? Am 15.04. von 17:00 Uhr – 21:00 Uhr via ZOOM.

Bedrohung, Mobbing und Diskriminierung sind Alltagserscheinungen. Doch kaum eine*r schaut hin oder greift
ein – oft bleibt es nur bei guten Absichten. Wie kann ich helfen, wenn jemand angegriffen wird, ohne mich
selbst in Gefahr zu bringen? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten die TeilnehmerInnen des ZARAWorkshops „Zivilcourage” – dieses Training beschäftigt sich mit den konkreten Möglichkeiten des*der
Einzelnen, an der Arbeitsstelle oder in der Öffentlichkeit in „unangenehmen“ Situationen einzugreifen. Denn
sich mutig für andere einzusetzen und zivilcouragiert zu handeln, lässt sich trainieren! Basierend auf den
individuellen Erfahrungen der Teilnehmer*innen widmet sich der Workshop folgenden Themen:
• Was ist Zivilcourage?
• Was ist Gewalt – welche Arten gibt es?
• Wie begegne ich Angriffen, Ohnmacht, Aggression oder z.B. der Situation Einer gegen Alle?
• Was kann ich wann tun?
• Wo sind meine Grenzen?

ZIELE
Die Teilnehmer*innen erweitern ihren ganz persönlichen Handlungsspielraum, indem sie
• lernen, was zivilcouragiertes Handeln ausmacht
• eigene Grenzen und Möglichkeiten ausloten
• körperliche wie verbale Selbstbehauptung trainieren
• wirkungsvolle Antworten und kreative Gegenstrategien im Umgang mit diskriminierenden und
rassistischen Situationen und Äußerungen entwickeln.

Wir fordern Bleiberecht!

Liebe Studierende!


Auch wir sind entsetzt über die Abschiebungen der Familien in Wien vorgestern Abend/gestern Früh, die in Österreich so lange ihren Lebensmittelpunkt hatten. Kindern, die hier geboren wurden, hier in die Schule gegangen sind, alle ihre Freund:innen, ihr soziales Umfeld hier hatten müssen dies alles jetzt zurücklassen, um in ein Land gebracht zu werden, das ihre „Heimat“ sein soll?

Dies passiert schon seit Jahren in Österreich, die mediale Präsenz der letzten Ereignisse zeigt aber ganz klar: SO SIND WIR NICHT!


Auch wir wollen die Ereignisse nicht unkommentiert lassen und bitten euch: Redet darüber, wehrt euch, teilt die Informationen, unterzeichnet die Petition von SOS Mitmensch für das Bleiberecht hier geborener Kinder, bleibt nicht untätig im Angesicht von menschenverachtender Politik. Gesetze sind keine moralischen Parameter, wenn die Legalität Dinge erlaubt, die derart absurd und menschenfeindlich sind, dann müssen sie geändert werden!


https://sosmitmensch.at/hiergeboren

Offener Brief zur UG Novelle

Gemeinsam mit der Studierendenvertretung der Sprachwissenschaft haben wir einen offenen Brief an den Bildungsminister verfasst. Darin positionieren wir uns zur neuen UG Novelle, dem Kontext, in dem sie entsteht und den Zielen, die sie vorgibt, erfüllen zu können. Den Brieftext findet ihr hier, es wird auch noch eine Stellungnahme von uns auf der Seite des Parlaments veröffentlicht.

Offener Brief zur UG Novelle 
An Herrn Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann                                                              
Minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung                                              
Minoritenplatz 5
1010 Wien
                                                                                                                                
Sehr geehrter Herr Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann, wir, die Studierendenvertretung der Bildungswissenschaft und die Studierendenvertretung der Sprachwissenschaft, möchten Ihnen unsere Frustration über die geplante Universitätsgesetznovelle mitteilen. Sowohl der Weg zur Novelle als auch die Ziele und Maßnahmen in der Novelle sind aus unserer Sicht problematisch!

Wir sehen zwar ebenfalls den Bedarf, dass das Universitätsgesetz aus 2002 überarbeitet wird, jedoch empfinden wir das Fortschreiten einer so umfangreichen Novelle des Universitätsgesetzes mitten in einer Pandemie als dreist. Das Studieren an den Universitäten ist durch zahlreiche Faktoren bereits erheblich erschwert (z.B. verschobene/abgesagte Prüfungstermine; veränderte Prüfungsmodalitäten; fehlende soziale Kontakte/Austausch; erschwertes/Home Learning). Zusätzlich befinden sich viele Studierende nun in noch prekäreren Lagen als vor der Pandemie (z.B. Wegfall von Studierendenjobs; Betreuungspflichten durch geschlossene Kindergärten und Schulen). Hinzu kommt, dass die Begutachtung direkt in die Zeit um Weihnachten und Neujahr, sowie in mittlerweile zwei harte Lockdowns fällt, in denen Studierende neben dem Wahrnehmen familiärer Verpflichtungen sich parallel auf den kommenden Abschluss des Semesters mit Prüfungen und Abgaben vorbereiten müssen, während sie sich an die wechselnden Maßnahmen halten müssen.
Dies erschwert nicht nur den Informationsaustausch über die Novelle zwischen den Studierenden selbst, sondern auch mit der restlichen Zivilbevölkerung, deren Aufmerksamkeit verständlicher Weise vor allem auf die Pandemie und den damit einhergehenden direkten Auswirkungen auf ihr eigenes Leben gerichtet ist. Demonstrationen sind traditionell eine Möglichkeit für Studierende, sich an dem Prozess der Gesetzeserarbeitung zu beteiligen und ein äußerst wichtiges Medium, um Protest auszudrücken. Unter den gegebenen Umständen ist gerade dies zusätzlich erschwert. Beispielhaft ist zu nennen, dass Angehörige oder Personen aus Risikogruppen nicht vor Ort teilnehmen können, ohne Angehörige oder sich selbst zu gefährden.Es gibt keinen zeitlichen Druck hinter der UG-Novelle, somit wäre eine Verschiebung auf nach der Pandemie eine reale Möglichkeit, die von Ihnen und Ihrer Regierung jedoch trotz mehrmaligen Ansuchen[1] bisher nicht wahrgenommen wurde.

Ein weiterer Kritikpunkt an der Herangehensweise dieser Novelle ist die von Ihnen und Ihrem Bildungsministerium in Auftrag gegebene Studie zur Effizienzsteigerung von Studierenden, durchgeführt von dem Rechtswissenschaftler Univ.-Prof. Dr. Klaus Poier. Die Originalstudie wurde nicht veröffentlicht. Diese Intransparenz hindert eine fundierte, fachliche Diskussion und deutet wie die bisherigen Kritikpunkte auf die Bestrebung eines exkludierendes Über-den-Kopf-hinweg-entscheiden hin. Außerdem erscheint aus unserer Sicht der rechtswissenschaftliche Vergleich zwar ein interessanter Impuls, der jedoch alleinstehend nicht ausreicht, um in weiterer Folge Maßnahmen abzuleiten. Als (Bildungs-)Wissenschaftler:innen sehen wir den Bedarf einer bildungswissenschaftlich fundierten Studie, die sich mit der Lebensrealität von Studierenden auseinandersetzt, in einem weiteren Schritt Maßnahmen erarbeitet die schließlich in juristische Formulierungen abgeleitet werden.

Zu Ihren Zielen der Novelle, die sich wohl an den Ergebnissen der rechtswissenschaftlichen Studie orientieren, zählen unter anderem die Steigerung der prüfungsaktiven Studien, die Verkürzung der Studiendauer von Bachelor- und Diplomstudien, die Senkung der drop-out-Raten von Bachelor- und Diplomstudien[2] und als wichtigstes Ziel wird die Weiterentwicklung eines lebensnahen Studienrechts genannt[3].

Prüfungsaktiv sind jene Studierende, die es schaffen, pro Studienjahr 16 ECTS nachzuweisen. Mehr Prüfungsaktivität liegt auch im Interesse der Universität, da sie eine der zentralen Kennzahlen der Universitätsfinanzierung darstellt.      
Der Gedanke, dass durch die Einführung einer Mindeststudienleistung mehr Studierende prüfungsaktiv sein werden, wirkt jedoch nicht ausgereift. Jene Studierende, denen es nicht gelingt, die Mindeststudienleistung zu erfüllen, sollen nicht nur exmatrikuliert, sondern auch 10 Jahre von diesem Studiengang gesperrt werden. Sie haben demnach auch 10 Jahre lang nicht mehr die Gelegenheit, prüfungsaktiv zu werden.      
Durch den erhöhten Druck auf Studierende, die Mindeststudienleistung zu erfüllen, kann sich die Drop Out Rate aus unserer Sicht nur vervielfachen. Zu sagen, es handle sich lediglich um die Erfüllung von 24 ECTS in 2 Jahren ist bei Betrachtung der Lebensrealität der Studierenden kein stichhaltiges Argument. 65 % der Studierenden an österreichischen Universitäten sind berufstätig, mit einem Durchschnitt von 20,5 Stunden pro Woche[4]. Hierbei sind noch nicht jene inkludiert, die Betreuungspflichten, Pflege von Angehörigen oder etwaigen anderen Lebensumständen ebenso verschrieben sind.      
Betrachtet man dies in Kombination mit einer weiteren geplanten Maßnahme, der Reduzierung von Prüfungsterminen, werden Fragen über die Zielerreichung aufgeworfen.Von bisher vorgeschriebenen 3 Prüfungsterminen pro Semester soll es künftig nur noch 2 geben. Wenn es weniger Möglichkeiten gibt, die Prüfungsaktivität zu erfüllen, kann dies wohl nicht zu ihrer Steigerung beitragen. Rätselhaft ist die Idee, dass so eine Verkürzung der Studiendauer ermöglicht wird.       
Weiters zu denken, dass weniger Prüfungstermine mit einer größeren Vereinbarkeit mit der Lebensrealität von Studierenden einhergeht, ist schlichtweg nicht nachvollziehbar. Das Aufeinandertreffen von Prüfungsterminen mit etwaigen Dienst- und Betreuungszeiten ist unvermeidbar. Wenig Menschen haben das Privileg zu sagen: „Heute möchte ich nicht arbeiten, ich verschieben meinen Dienst!“, „Heute wird mein Kind nicht krank zu Hause bleiben, ich habe eine Prüfung!“ oder „Heute passt es mir nicht, dass meine Mutter dement ist, ich habe 3 ECTS die auf mich warten.“ Weniger Prüfungstermine bedeutet ganz einfach, weniger Chancen einzuräumen, prüfungsaktiv und im Rahmen einer Mindeststudienleistung zu bleiben.

Wünschenswert wäre es aus unserer Sicht, würde die Novelle Studieren vereinfachen, nicht erschweren, da Hochschul- bzw. Universitäre Bildung sowohl für Individuen als auch die Gesellschaft, damit auch für die Wirtschaft, viele positive Effekte hat.[5] Leider können wir in diesem Rahmen weder die gesamte Bandbreite an bisherigen (bildungs-)wissenschaftlichen Ergebnissen darstellen, die gegen die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen sprechen, noch reicht unseres Wissens nach die bisherige Datenlage aus, um endgültige Gegenvorschläge zu bringen. Daher bitten wir Sie wie so viele, die Novelle auf nach der Pandemie zu verschieben. Auf diese Weise kann die Diskussion bezüglich der Verbesserung des Hochschulwesens sinnvoll fortgeführt werden. Einerseits können Sie und wir das gerne im Rahmen eines Gesprächs, wie es auch die AG Jus tat, besprechen. Andererseits wäre es dringend notwendig, dass eine Studie durchgeführt wird, die sich tatsächlich mit den Lebensrealitäten der Studierenden in Österreich auseinandersetzt.

Mit freundlichen Grüßen      
Studierendenvertretung Bildungswissenschaft
Studierendenvertretung Sprachwissenschaft

[1]https://www.derstandard.at/story/2000121943835/mindeststudienleistung-24-ects-punkte-binnen-zwei-jahren-verpflichtend [Stand 20.12.2020]
[2] https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/ME/ME_00079/index.shtml
[3] https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/ME/ME_00079/imfname_852539.pdf
[4] Unger, M. et al. (2019). Studierenden-Sozialerhebung 2019. Kernbericht. Wien: Institut für Höhere Studien.d
[5] Janger, J. et al. (2017). Wirtschaftliche und gesellschaftliche Effekte von Universitäten. Wien: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung.
Jongbloed, J. & Pullman, A. (2016). Well-being in the Welfare State: the redistributive capacity of education. European Journal of Education, 51, 564-586.
Senior, R. et al. (2018). The rules of engagement. Student engagement and motivation to improve the quality of undergraduate learning. frontiers in Education, 3(32), 1-9.