Kapitalismuskritisch

Kapitalismuskritisch

Wir leben in einem kapitalistischen System. Das heißt, dass sich in unserer
Gesellschaft eine Hierarchie etabliert hat, in der sich alles nach seinem monetären
Wert einordnet. Alle Güter, Handlungen, Menschen, Tiere, etc. bekommen von außen
einen Wert zugeschrieben, der sich nach ihrem Nutzen für das System orientiert. Dies
zeigt sich auch an der Ökonomisierung der Hochschulen:
– Viele Lehrveranstaltungen finden als Massenvorlesungen statt, in denen nicht
einmal alle Studierenden einen Platz im Hörsaal bekommen. So können auf
einen Schlag hunderte Studierende abgefertigt und billig und schnell zu einem
Hochschulabschluss geführt werden.
– Ein Hochschulstudium hat keinen Wert ohne ein entsprechendes Zertifikat, das
festlegt, was die Absolvent*innen können. Menschen werden nicht mehr nach
ihren Fähigkeiten beurteilt, sondern nach ihren Zeugnissen und danach, wie
viel Geld und Zeit sie in ihre Ausbildung gesteckt haben.
– Die Universitäten selbst sind aber auch gewinnorientiert. So werden immer
mehr Zertifikatskurse angeboten, die extra bezahlt werden müssen.
– Nur ein Uni-Abschluss (vor allem in den Geisteswissenschaften) reicht in der
Regel nicht mehr aus, um eine gute Anstellung zu finden. Deshalb floriert der
Markt an externen Zusatzqualifikationen (wie zum Beispiel die systemische
Berater*innenausbildung, usw.), die für viel Geld erworben werden müssen.
Wir stehen diesen Entwicklungen sehr kritisch gegenüber und versuchen in unserem
Tun dem entgegenzuwirken, indem wir immer wieder auf Strukturen im System
aufmerksam machen, die verändert werden können und kostenlose
Bildungsveranstaltungen organisieren, die sich kritisch dem Kapitalismus gegenüber
positionieren. Uns ist dennoch bewusst, dass auch wir Teil dieses Systems sind und
einzelne Gruppen im System nicht einfach antikapitalistisch sein können. Trotzdem
finden wir es sinnvoll immer wieder dagegen anzukämpfen und so im Kleinen zu
versuchen, etwas zu verändern.