Emanzipatorisch
In der antiken römischen Sklavenhalter*innengesellschaft bedeutete Emanzipation so
etwas wie das Entlassen des*der Sklav*in aus der Verfügung des*der
Sklavenhalter*in. Auch heute noch wird Emanzipation als eine Bewegung verstanden,
die unterdrückerische Ketten sprengt. Sei es nun die Emanzipation der Arbeiter*innen,
die der Frauen* oder die der (ehemaligen) Kolonialisierten. Für eine solche Befreiung
aus Ausbeutung und Unterdrückung wurde und wird Bildung als wichtiges Mittel
angesehen. Zweifelsfrei spielt Bildung eine wertvolle Rolle in der Emanzipation jedes
Individuums, denn über Bildung – so die Hoffnung – wird sich das Individuum seiner
Unterdrückung und Ausbeutung bewusst und versucht ihr zu entfliehen. Unter
anderem macht der Bildungsphilosoph Heydorn darauf aufmerksam, dass der*die
Einzelne erst mit der Gattung und die Gattung erst mit dem*der Einzelnen in die
wahrhaftige Fülle versetzt wird. Sprich: Kein Individuum kann für sich alleine
irgendeine Art von Unterdrückung oder Ausbeutung abschütteln, dazu bedarf es einer
Umwälzung der ganzen Gesellschaft. Ein freies Individuum setzt eine freie
Gesellschaft voraus, es liegt an uns allen eine solche Gesellschaft zu formieren.